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Online-Vortrag im Rahmen der psychodynamischen Werkstattgespräche der APH "Implizierte Kommunikation, Beziehungserfahrung und Veränderung in der Psychoanalyse"

Datum: 31. Mai 2024

Univ.-Prof. Dr. Stephan Doering ist Leiter der Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Wien. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychoanalytiker (Wiener Psychoanalytische Vereinigung, IPA). Darüber hinaus ist er past president der International Society or Transference-focused Psychotherapy (ISTFP) und der European Society for the Study of Personality Disorders (ESSPD). Forschungsschwerpunkte: Diagnostik und Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, Psychotherapieforschung.


Wie entsteht Veränderung in der Psychoanalyse? Ist es wirklich das (bewusste) Verstehen als Folge einer treffenden Deutung? Wohl nicht – würde die Boston Change Process Study Group um Daniel Stern sagen. Veränderung setzt etwas mehr als die Deutung voraus, nämlich einen „Moment der Begegnung“. Insofern wir nicht bereit sind, diese Begegnungen als esoterische oder magische Phänomene anzusehen, die „eben wirken“, stellt sich uns die Frage, wie denn diese Begegnung jenseits der verbalen-kognitiven Interaktion stattfinden kann. Welche Kommunikationskanäle und welche Verstehensprozesse sind hier involviert?
Hat Freud noch zeitweise mit der Telepathie kokettiert so wissen wir heute recht genau, dass sich Übertragungsprozesse und projektive Identifikationen im interpersonalen Feld visuell, akustisch, und olfaktorisch vollziehen. Diese Interaktion zweier Körper ermöglicht eine implizite Beziehungserfahrung, die innerhalb beider Beteiligten erfahrungsabhängige intrapsychische Prozesse induzieren. Erst im letzten Schritt erfolgen Symbolisierung, Verbalisierung und die Kreation eines gemeinsamen verstehenden Narratives.

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