Verleihung des 3. Wilhelm-Bitter-Forschungspreises
Die diesjährigen Preisträger des Wilhelm-Bitter-Forschungspreises
Am 27. November 2023 wurde im Rahmen des Tags der Forschung bereits zum dritten Mal der Wilhelm-Bitter-Forschungspreises 2023 für herausragende Forschungsarbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses vergeben. Der Forschungspreis wird gemeinsam vergeben durch die Wilhelm-Bitter-Stiftung und den Verein zur Förderung der Psychoanalyse und der Tiefenpsychologie in Deutschland (VFPT). Er ist Prof. Dr. Wilhelm Bitter gewidmet, der maßgeblich an der Gründung der DGPT beteiligt und ihr erster Geschäftsführer und späterer Vorsitzender war. Der Stiftungsratsvorsitzende, Dipl.-Psych. Georg Schäfer, dankte der Jury, bestehend aus Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe, Prof. Dr. Susanne Hörz-Sagstetter, Prof. Dr. Anna Buchheim, Prof. Dr. Susanne Singer und Prof. Dr. Timo Storck, für die geleistete Auswahlarbeit.
Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe berichtete von der Arbeit der Jury und würdigte Ludwig Ohse, Preisträger in der Kategorie „Doc“. Seine Arbeit beschäftigt sich mit der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen nach dem dimensionalen „alternativen Modell“ im DSM-V, das auch in die ICD-11 Eingang gefunden hat. Dieses Modell charakterisiert Persönlichkeitsstörungen als Beeinträchtigungen im Funktionsniveau der Persönlichkeit, das in die Dimensionen Identität und Selbststeuerung sowie Empathie und Nähe gegliedert ist – Dimensionen, die eine große Nähe zu psychodynamischen Konzepten aufweisen. In seinen Arbeiten untersuchte Ohse die Validität und psychometrischen Eigenschaften eines klinischen Interviews zu diesem Persönlichkeitsmodell – mit guten Resultaten. Nach seinem Psychologiestudium an der Freien Universität promoviert Ludwig Ohse an der Psychologischen Hochschule Berlin bei Prof. Dr. Susanne Hörz-Sagstätter und der Universität Kassel bei Prof. Dr. Johannes Zimmermann. Daneben befindet er sich seit Januar diesen Jahres in der Ausbildung für analytische Psychotherapie am Institut für Psychotherapie in Potsdam
Den Preis in der Kategorie „Postdoc“ erhielt Aslı Akın, die als klinische Psychologin am Deutschen Herzzentrum der Charité bei Prof. Dr. Sibylle Winter und Prof. Dr. Lea Sarrar promoviert. In ihrer Doktorarbeit hatte Akın die psychodynamischen Konflikte bei Jugendlichen und ihren Eltern untersucht. Prof. Hörz-Sagstätter würdigte die hohe klinische Relevanz der Fragestellung, die die transgenerationalen Auswirkungen elterlicher Konfliktdynamiken untersuchte. Auch den Zusammenhang zum Erziehungsverhalten konnte sie zeigen und Unterschiede in der Konfliktverarbeitung von Müttern und Vätern aufdecken. Aslı Akın studierte an der Medical School Berlin und befindet sich seit Februar 2021 in der Ausbildung zur analytischen Psychotherapeutin am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse.
Hier finden Sie auch die Pressemitteilung im idw - Informationsdienst Wissenschaft
Die DGPT gratuliert den diesjährigen Preisträgern und wünscht viel Erfolg für die weitere wissenschaftliche Arbeit!